Aus dem Vorwort …
Da ich über schicksalhaft wenig erzählerisches Talent verfüge, habe ich mich auf die bildnerische Form des Anagramms eingenordet, um Bilder nicht nur malen oder zeichnen, sondern auch schreiben zu können. Wie ein Bildhauer seine Idee aus dem Stein befreit, so liegt auch im Anagramm ein sinnvoller Wortschatz verborgen, und wie in dem berühmten Spiel für Kinder und Erwachsene kann ich im Spieleifer unverschämte Wortkombinationen erfinden. Eine kurze Phrase, die mir einfallen mag oder mir aus dem allgemeinen oder spezialisierten Sprachgebrauch zufällt, dient meinem Anagramm als Standpunkt von dem es sich ablöst. Der Leser findet diesen Ausgangssatz grundsätzlich in der vorletzten Zeile, in meiner jüngsten Werkphase auffallend in roter Tinte geschrieben. Meine Spray-Zeichnungen bedürfen keines erweiterten Kommentars, denn sie kommen wer-weiß-woher, sie besuchen mich gewissermaßen aus dem Bau(s)ch heraus. Neben die Schrift gestellt, ergibt sich eine Wechselwirkung. Durch die Verknüpfung von Bild mit Sprache wird das Entwicklungsgeschehen von Narration und Abstraktion transparent. Form und Inhalt sind elegant versponnen …
Andreas Bausch im Netz, [Link]